Jungfernhäutchen


Illustration der weiblichen Scheide

Das Jungfernhäutchen, medizinischer Fachbegriff Hymen, ist eine dünne Membran, die die Öffnung der Vagina (teilweise) verschließt.
In den meisten Fällen ist es wie ein Halbmond geformt, und ermöglicht so den Abfluß des Menstruationsblutes aus der Scheide.

Aussehen des Hymen


Kein Jungfernhäutchen gleicht dem Anderen, aber es gibt verschiedene Typen, und je nach Typ können auch unterschiedliche Beschwerden auftreten.
Nachfolgend die typischsten Formen:

Anulares Hymen

normales Jungfernhäutchen


Ein ringförmiges Hymen ist gleich nach dem halbmondförmigen die häufigste Ausprägung.
Das Ablaufen/Ausscheiden des Menstruations-Blutes kann ohne Probleme erfolgen.

Unperforiertes Hymen

ungeöffnetes/unbeschädigtes/verschlossenes Jungfernhäutchen


1 von 2000 Frauen werden mit einem unperforierten, also komplett verschlossenen Jungfernhäutchen geboren.
Die Diagnose kann bereits bei der Geburt gestellt werden, meist wird dies jedoch erst im Teenager-Alter festgestellt.
Es bedeckt die Öffnung der Vagina vollständig, und somit kann auch das Perioden-Blut nicht abfließen.
Dies führt widerum dazu, daß es zurück in die Vagina fließt, und dort für Bauch- und/oder Rückenschmerzen sorgt.

Dem schafft ein mikro-chirurgischer Eingriff ein Ende, die Kosten werden i.d. Regel von allen Krankenkassen übernommen.


Mikroperforiertes Hymen

mikroperforiertes Jungfernhäutchen


Von einem mikroperforierten Jungfernhäutchen spricht man in der Medizin, wenn dieses lediglich eine (sehr) kleine Öffnung aufweist.
Dies führt meist zu Problemen mit Tampons, sowohl beim Einführen, als auch beim Entfernen.
Auch hier läßt sich mit einem kurzen Eingriff Abhilfe schaffen.

Septales Hymen

Jungfernhäutchen, das wie ein Band aussieht


Beim septalen Hymen handelt es sich um ein oder mehrere Haut-Bänder/-Brücken, die die Öffnung der Vagina teilweise verdecken.
Sehr vielen Mädchen und Frauen kommt dieses Aussehen des Jungfernhäutchens seltsam vor, und es soll auch Gynäkologen geben, die den Betroffenen lediglich versichern, daß alles okay ist.
Fakt ist, es ist in der Tat alles in Ordnung.
Jedoch berichten die meisten Betroffenen über Schmerzen beim vaginalen Geschlechtsverkehr (sowohl Petting, als auch bei der "Penetration").
Dies ist dadurch bedingt, daß diese Hautbänder (etwas/viel) widerstandsfähiger als das "normale" Hymen sind.
Einigen Betroffenen wurde sogar vor einer Geburt diese Art von Hymen chirurgisch entfernt, da es sonst zu wesentlich mehr (unnötigen) Schmerzen geführt hätte.

Für alle Betroffenen empfiehlt sich daher:
suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Frauenarzt, in den meisten Fällen trägt auch hier die Krankenkasse den Eingriff.


Rekonstruktion des Hymen durch einen Chirurg


Eine Hymen-Rekonstruktion ist nur in Fällen angesagt, bei denen Frauen das Jungfernhäutchen zurückbekommen wollen/müssen.
Dies könnte im kulturellen Kontext wichtig sein, wenn sonst keine Eheschließung mehr möglich ist.

Die Rekonstruktion wird ringförmig umgesetzt.
Für die Chirurgie kann jede Struktur plastisch erneuert werden.
Diese Täuschung kann unter Umständen nicht einmal von Ärzten erkannt werden.

Wenn möglich werden Reste des Hymens für die Operation eingesetzt.
Der Hymen wächst dann sehr schnell nach und beinhaltet dann sogar Blutgefäße, die dann auch die gewünschte Blutung beim "ersten" Geschlechtsverkehr nach sich zieht.

Die Rekonstruktion ist auch mit operativer Praxis durch Hymen-Gewebeverdickung erreichbar.
Hier kann auch eine kosmetisch mit der Blutzirkulation verbundene Membran versehen werden, die bei der Penetration auch eine künstliche, blutähnliche Substanz freisetzt.

Unterschiede


Im Gegensatz zur echten Hymenrekonstruktion mit echten Blutkapilaren, die eine Enthaltsamkeit mindestens 3 Monate nach sich zieht, sind bei der Gewebeverdickung nur wenige Tage Enthaltsamkeit erforderlich.
Allerdings kann diese Manipulation relativ leicht durch Experten aufgedeckt werden.