Die Geschlechtsangleichung


Die Geschlechtsangleichung gehört immer noch zu den schwerwiegenden Eingriffen, dessen Folgen nicht mehr umkehrbar sind.
Daher müssen Transsexuelle auch einiges auf sich nehmen, ehe sie von einem Arzt operiert werden.

Kostenklärung und Vorbereitung


Wer sich wirklich sicher ist, diesen irreversiblen Schritt zu gehen, kommt als erstes nicht umhin, mit seiner Krankenkasse zu sprechen.
Damit diese zahlt, muss ein Psychologe vorher klären, ob tatsächlich eine Transsexualität besteht oder ob nicht eventuell eine psychische Erkrankung vorliegt.
Ebenso muß man bestimmte Ämter und Behörden aufsuchen, was Patienten häufig einschüchtert und entmutigt.
Daher sollte hier ein Sozialarbeiter aufgesucht werden, der einen begleitet und unter anderem auch über psychologische Folgen der Operation aufklärt.
Nicht jeder, der transsexuell ist, entscheidet sich auch gleichzeitig für eine geschlechtsangleichende OP.

Diagnose Transsexualität


Sollte allerdings die Diagnose "Transsexualität" gestellt werden, wird man vor einer Operation sowohl gesundheitsrelevant als auch psychologisch aufgeklärt.
Neben den Risiken der OP muß man beispielsweise auch sämtliche Dinge mit der Familie und seinem persönlichen und beruflichen Umfeld abklären.
Nicht selten kommt es gerade am Arbeitsplatz zu Problemen, da die Transsexualität noch nicht überall akzeptiert wird.

Der Alltagstest - Realitätssimulation


Ehe die Operation stattfindet und Mann zu Frau oder Frau zu Mann wird, muss auch ein Alltagstest absolviert werden. Hierbei wird die Geschlechtsrolle, die man sich wünscht, dauerhaft eingenommen.
Dieser Test ist notwendig, um den Patienten mit den Reaktionen im Alltag bekannt zu machen. Wie werden beispielsweise alte Bekannte und Freunde reagieren?
Ärzte empfehlen, dass ein solcher Test ein bis zwei Jahre durchgeführt werden sollte.

Lebenslange Hormontherapie


Mit der Hormontherapie wird im Anschluß an den Alltagstest gestartet. Transmänner erhalten Testosteron, Transfrauen Östrogene.
Testosteron wird dafür sorgen, dass die Stimme dunkler wird, Körperbehaarung auftritt und ein Bart wächst. Obendrein wird sich die Scheide vergrößern.
Östrogene werden für eine Verweiblichung sorgen, sodass die Brüste wachsen und der Körper insgesamt weiblicher und runder wird. Die Geschlechtsorgane werden kleiner und der sexuelle Trieb sinkt. Die Stimme wird jedoch nicht heller, sodass eine weitere OP oder spezielles Training notwendig sein wird.

Die Intimchirurgie der Transfrau


Bei der OP von Transfrauen werden Teile des Geschlechtsteils entfernt. Aus dem restlichen Gewebe wird dann eine Vagina geformt. Hierbei wurden in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, sodass man meistens gar keine oder nur kleine Unterschiede in Puncto Optik und Funktion feststellen kann. Hin und wieder kommt es vor, dass Rippen entfernt, Stimmbänder sowie Adamsapfel angepasst und Gesichtszüge verändert werden.

Die Intim-OP beim Transmann


Transmänner sollten sich die Eierstöcke, Eileiter und die Gebärmutter entfernen lassen, da aufgrund der Hormone das Risiko an Krebs zu erkranken deutlich erhöht ist. Brustgewebe kann ebenfalls entnommen werden.
Das Modellieren eines männlichen Geschlechtsteils ist viel komplexer als das Modellieren einer Vagina. Die Klitoris vergrößert sich durch die Hormone, sodass diese zum männlichen Geschlechtsteil umfunktioniert wird. Meistens wird dabei aber nur eine Länge von etwa 2,5 cm erreicht. Den meisten Betroffenen ist das zu kurz, sodass auf andere Methoden zurückgegriffen wird. Dann werden Muskeln aus bestimmten Körperteilen entnommen, woraus dann ein Penis gebildet wird. Die Hoden können recht simpel mit Implantaten nachgebildet werden. Durch ein pneumatisches oder hydraulisches System ist sogar eine Erektion möglich.

Der Großteil der Betroffenen spürt nach einer solchen OP eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität, auch wenn sie dafür viele Schmerzen auf sich nehmen müssen. Viele Persönlichkeitsprobleme verschwinden, wenn das gewünschte Geschlecht endlich ausgelebt werden kann.